Skip to main content Skip to page footer

Kurzprotokoll zum abendlichen Treffen mit den Stadträten

am 06.03.2024 im Sitzungssaal des Rathauses, Beginn: 19.00 Uhr

Eingeladen hatte der Stadtmarketingverein auf Bitten der Gewerbetreibenden aus der
Ochsenfurter Altstadt. Der Rathaussaal war mit 80 Stühlen komplett bestuhlt. Die Tische
waren ausgelagert. Es waren schätzungsweise ca. 70-80 Personen anwesend.

Mit dabei waren:

  • mehr als die Hälfte des Ochsenfurter Stadtrates
  • Bürgermeister Peter Juks
  • der 1. Vorsitzende des Stadtmarketingvereines Joachim Beck mit der
    Geschäftsführerin Julia Moutschka
  • Bastian Lange von der ILE
  • Dr. Christian Seynstahl von der IHK Würzburg
  • Peter Urbansky und Frau Hofmann von der Handwerkskammer
  • Gerhard Meissner von der Mainpost und Walter Meding vom Main-Tauber-Kurier
  • sowie ein Großteil der Ochsenfurter Altstadt-Geschäftswelt
  • Anwohner der Altstadt.

Entschuldigt hat sich Herr Volker Wedde vom Handelsverband Bayern, welcher aufgrund
terminlichen Überschneidungen nicht teilnehmen konnte.

Herr Beck eröffnete den Abend und erklärte seine Beweggründe für den Antrag im Hauptausschuss. Er will mehr Gäste in die Stadt bekommen und die Aufenthaltsqualität erhöhen. Es soll aber keiner ausgesperrt werden, weder Anwohner, Hotelgäste, Notdienste und andere Personen, welche in die Stadt müssen. Trotzdem soll der Autoverkehr minimiert werden. 

Anschließend übergab er an Bürgermeister Juks, welcher dann die weitere Moderation übernahm. 

Es wurde eine Folie an die Wand geworfen mit folgendem Inhalt:

"Klare Ansage:
1. Sperrung Samstag ab 13.00 Uhr
2. Musik an der Furt ab 14.00 Uhr
3. Zufahrt für Altstadtbewohner, Abholer, Hotelgäste, Notdienste
4. keine weiteren Schritte bzgl. Sperre, ..."

Folgende Aussagen wurde gemacht: 

  • Seit 10 Jahren gibt es eine Sperrung.
  • Seit 10 Jahren investieren wir intensiv in Stadtmarketing und Tourismus.
  • Wir haben die Anzahl der Gäste massiv erhöht.
  • Ich beobachte am Wochenende oft selbst, dass das Schild der Sperrung angeschaut
    wird, und drei, vier kleine Autos, drei, viermal durchfahren.
  • Daher ist es aus meiner Sicht notwendig, dass wir das Potential der wunderschönen
    Altstadt ….
  • Ich habe vor 10 Jahren immer wieder gesagt, es wird so kommen, dass diese
    Fachgeschäfte in Richtung Bekleidung, Lebensmittel, Drogerie nicht mehr in der
    Altstadt sein werden, aus verschiendenen Gründen: Größe der Läden,
    Barrierefreiheit, fehlende Parkplätze.
  • Ich habe damals immer gesagt, dass wir dieses Potential Altstadt nutzen können. Aus
    meiner Sicht ist es die Chance mit mehreren Playern zusammen das Potential zu
    nutzen, damit wir viele viele Gäste, Touristen haben, im Einklang mit den
    Anwohnern.
  • Diese Chance muss genutzt werden im Einklang mit den Bewohnern und den
    Geschäftsleuten, um eine ganz andere Art von Geschäftswelt, von Gastronomie,
    Hotellerie und Cafes zu gestalten. In Kombination mit kleinen Läden.
  • Ich habe den Einblick als Geschäftsmann und kann vom Laden meiner Mutter
    berichten.
  • Es wird kein klassisches Weihnachtsgeschäft mehr geben. In Zukunft werden sich die
    Umsätze auf die Zeiten des Tourismus verlagern, von März bis November. Es ist nicht
    mehr so, wie vor 15 oder 20 Jahren.
  • Ausnahmen gibt es sicherlich.
  • Jede Entscheidung wird auch jemanden negativ betreffen.
  • Ochsenfurt ist in keinster Weise geeignet für eine Fußgängerzone. Wir haben keinen
    Magnet für eine Fußgängerzone.
  • Wir sind der Überzeugung, und haben ein gutes Bauchgefühl, das wir an einem
    Punkt sind, dass wir eine Sperrung der Altstadt so gestalten, zeitlich und baulich für
    die Lebensqualität und das Qualitätsdenken in Richtung Gastronomie, Hotellerie,Cafe.
  • Ich finde es richtig, dass Herr Beck mit dem Anliegen der Sperrung an mich
    herangetreten ist.
  • Wenn ich über jedes Anliegen vorher ein Konzept erdenken würde und der Stadtrat
    im Nachgang an diesem Anliegen überhaupt kein Interesse hat, dann wird man
    „kirre“.
  • Darum war es klar, dass ich über den Ausschuss gehe. Wenn der Antrag positiv
    beschieden wird, ist es der Job der Verwaltung und mein Job als Bürgermeister, im
    nächsten folgenden Gremium Weiteres vorzuschlagen. An diesem Punkt sind wir
    heute. Ich habe mir mit Herrn Wüst von der Verwaltung diese Punkte auf der Folie
    überlegt und werden sie in den Stadtrat im März einbringen
  • Es geht nicht um die Musik an der Furt.
  • Ich bin nach dem Beschluss des Hauptausschusses zum Ergebnis gekommen, die 4
    Punkte auf der Folie so vorzuschlagen.
  • Rein formell geht es jetzt mit dem Stadtrat weiter. Ihre Meinungen können da auch
    jetzt mit einfließen.
  • An der Sperrung O bis O, von Ostern bis Oktober, wollen alle weiterhin festhalten.
     

Anschließend folgte eine Frage-Antwort-Runde. Hier die Informationen, die aus den gesamten Antworten zu entnehmen waren:

Die Sperrung soll Samstag von 13.00 Uhr - Sonntag 20.00 Uhr festgelegt werden. Am Sonntag nach 20.00 Uhr wird die Stadt geöffnet, damit die wenigen Fahrzeuge in der Nacht nicht über die kleinen Gassen ausfahren müssen.

Die Sperrung wird mechanisch erfolgen, dieses Jahr mit einer festen Absperrung, zukünftig mit einem Boller mit Schlüssel (kein Dreikant), auf Höhe Hauptstraße/Sterngasse. Schlüssel bekommen alle Notdienste (Feuerwehr, Rettungsdienste). Wenn der Poller sich nicht öffnen lässt, weil er im Sommer wegen Hitze oder im Winter wegen Kälte klemmt, dann fahren die Rettungsdienste den Poller einfach um. 

Die Einfahrt für die Berechtigten (Anwohner, Kunden, Notdienste, Hotelgäste) in die Stadt soll weiterhin immer möglich sein. Die Fußgängerzone in der Kolpingstraße soll deshalb vom Ziehbrunnen bis zur Mangstraße aufgehoben werden. Damit ist eine Zufahrt in die Innenstadt immer über Mainuferstraße, Mangstraße, Kolpingstraße möglich. 

Wenn zukünftig die Obere Manggasse (Fußgängerzone) als Abkürzung zum Marktplatz genutzt wird, wir auch hier mit Rücksprache der Anwohner eine feste Sperre installiert. 

Die mehrmalige Frage, ob Zahlen und Fakten vorliegen zur derzeitigen Situation (Verkehr in der Altstadt) wurde nicht beantwortet. Auch auf das Angebot von seiten der IHK, hier über Fördergelder eine Erhebung durchzuführen, wurde nicht eingegangen. 

Nach der Saison wird es eine Evaluierung geben vom Hauptausschuss und den Stadträten. Über eine Sitzung des Stadtmarketingsvereines im Dezember haben auch die Gewerbetreibenden die Möglichkeit Ihre Erfahrungen zu äußern. Es ist derzeit nicht vorgesehen, externe Berater für die Verkehrserhebung oder Evaluierung hinzuzuziehen. 

Ergebnis: Nach mehreren Stunden ausführlichster Diskussion war das Treffen gegen 23.00 Uhr beendet. Der Stadtrat wird noch im März zu diesem Thema beraten und ggf. Weiteres beschließen.